Samstag, 17. Dezember 2016

(Challenge) Read'n'Talk Challenge

Diese Challenge habe ich bei Nadja von Bookwormdreamers entdeckt und zwar *hier* 
Da es in dieser Challenge mehr um die Kommunikation geht und das mal was ganz anderes ist als einfach nur stumpf Aufgaben "abzuarbeiten" (was mir ja auch sehr viel Spaß macht, aber je eher etwas für Einzelkämpfer ist) habe ich mich gleich angemeldet.

Das sind die Regeln:

Die SuB-Abstimmung

Zum Anfang jedes Monats stellt jeder Teilnehmer eine SuB-Abstimmung auf. Es werden drei Bücher vom eigenen Sub zur Auswahl gestellt, welche man gerne lesen würde. Das Aussuchen soll keinen bestimmten Regeln folgen, sondern einfach nach Lust und Laune entschieden werden. Ob man da nach einem bestimmten System vorgeht, wie zum Beispiel Sub-Leichen auszuwählen, ist jedem selbst überlassen.
Die Community, also mindestens einige von den anderen Challengeteilnehmer, stimmen dann für eines der Bücher ab, die zur Auswahl stehen. Das Buch soll bis zum Ende der Challenge gelesen werden. Somit kommen im Laufe eines Jahres 12 Bücher zusammen, die bis zum Ende der Challenge gelesen werden sollen. Wie man sich das einteilt, ist dabei jedem selbst überlassen.
Es besteht keine Rezensionspflicht, aber wer gerne die anderen an seinen Eindrücken von den Büchern teil haben lassen will, kann das gerne tun.
Für jedes gelesene Buch aus der SuB-Abstimmung gibt es 2 Punkte. Schafft man alle 12 Bücher in einem Jahr zu lesen und zu beenden, gibt es zusätzlich noch einmal 5 Punkte.



Lesenächte / Leseabende

Einmal im Monat gibt es eine Lesenacht oder einen Leseabend, in der ich auch Fragen stelle. Der Termin wird von mir immer am Anfang des Monats gemeinsam mit meiner SuB-Abstimmung bekannt gegeben. Vor allem sollen sie das Kennenlernen und die Kommunikation untereinander fördern. Ich werde passend dazu immer eine Facebookveranstaltung erstellen, in der wir uns austauschen können und gemeinsam Zeit verbringen. Diese werde ich rechtzeitig anlegen und in der Facebook-Gruppe zur Challenge und auch auf meinem Blog einsetzen, sobald sie besteht.
Für jede teilgenommene Lesenacht oder Leseabend gibt es noch einmal zusätzlich 2 Punkte. Kommunikation soll ja belohnt werden.



Leserunden

Vielleicht hat ja der eine oder andere ja Lust, die Kommunikation, die im Laufe der Challenge entsteht, über gemeinsame Leserunden zu nutzen. Gemeinsam ein Buch lesen, sich darüber auszutauschen und den SuB abzubauen. Genau das ist ja auch Ziel der Challenge. Wer also von sich aus gerne ein Buch mit jemand anderem lesen will oder ob sich vielleicht etwas per Zufall ergibt, dass wir sogar alle zusammen ein Buch lesen, möchte ich natürlich auch fördern.
Deshalb gibt es für jede in der Gruppe zustandegekommene Leserunde auch 2 Punkte. Gerne erstelle ich auch Facebookveranstaltungen, wenn ihr euch darüber austauschen wollt.
Los gehts! 
Unter dem jeweiligen Monat findet ihr meine Auswahl - das fett gedruckte ist das Challengebuch.

Januar:

1. "Frostmädchen" von Stefanie Lasthaus *Rezi*
2. "Kiss me in New York" von Catherine Rider
3. "Der Beobachter" von Charlotte Link  

Leseabend am 6.1. *Post* 

Februar:

1. "Die Brautprinzessin" von William Goldman
2. "Der Heiler" von Antti Tuomainen
3. "Mildred Scheel" -Biografie geschrieben von Cornelia Scheel

März (englische Bücher)
Blogpost zur Buchauswahl
1. "Fangirl" von Rainbow Rowell *Rezi*
2."Falling" von Jane Green
3. "Brighton" von Michael Harvey 

April (Biografien)
1. Fred Sellin - Ich brech die Herzen... Das Leben des Heinz Rühmann
2. Heribert Schwan - Die Frau an seiner Seite (Hannelore Kohl)
3. Helmut Schmidt - Außer Dienst


Mai
1. Anne Enright - Anatomie einer Affäre
2.Benoite Groult - Salz auf unserer Haut
3. Stefanie Zweig - Nirgendwo in Afrika

Juni 
Blogpost zur Buchauswahl
1. Arne Dahl - Zorn
2. Joakim Zander - Der Schwimmer
3. Andreas Winkelmann - Wassermanns Zorn 

Juli
Blogpost zur Buchauswahl
1. Nathan Hill - Geister
2. Garth Risk Hallberg - City on Fire
3. Blake Crouch - Dark Matter - Der Zeitenläufer 

August
Blogpost zur Buchauswahl
1. Kerry Reichs - Auf gut Glück
2. Shari Shattuck - Tage wie Salz und Zucker
3. Brigitte Janson - Holunderherzen

September
Blogpost zur Buchauswahl
1. Isabel Ashdown - Sunday Girl 
2. J.P. Monninger - Liebe findet uns
3. J.R. Ward - Bourbon Kings

Oktober
Blogpost zur Buchauswahl
1.
2.
3.

  

Montag, 5. Dezember 2016

(Rezension) Cornelia Pichler - Solange es Sara gibt




Genre: Roman
Verlag: edition keiper
Erscheinungsdatum: 1. Oktober 2016
Seiten: 520
ISBN: 978-3903144002
Preis: 24,32 €








Klappentext:

Sara leidet an Mukoviszidose, einer unheilbaren Stoffwechselkrankheit. Um niemandem zur Last zu fallen, meidet sie Bindungen und Beziehungen und hat die elterliche Umgebung früh verlassen, um als Yogalehrerin in Kanada, Australien, Irland, Schweden und auf St. Barth zu arbeiten. Dabei hat sie fünf Männer kennengelernt – und wieder verlassen -, mit denen sie unter anderen Umständen glücklich hätte werden können.
Nun, mit Anfang 30, beschließt Sara, sich auf die Liebe einzulassen und schreibt Briefe an „ihre“ fünf Männer aus der Vergangenheit. Das Abenteuer ihres Lebens beginnt.

Meine Meinung

Jahrelang hat Sara sich von festen Beziehungen ferngehalten weil sie niemandem zumuten wollte, mit ihrer Krankheit und ihrem damit verbundenen „Verfallsdatum“ zu leben. Mit Anfang 30 erkennt sie, dass sie sich durch dieses Verhalten auch ihr eigenes Glück verwehrt hat. Deshalb nimmt sie Kontakt zu ihren Ex-Freunden auf um ihnen reinen Wein einzuschenken und herauszufinden, ob einer von ihnen der Mann ist, mit dem sie ihr Leben teilen möchte und der ihr eine zweite Chance gibt.

Ich fand diese Idee sehr interessant und begann voller Vorfreude zu lesen.

Auf den ersten Blick hat Sara ihr Leben gut im Griff. Sie ist selbstständig, hat eine eigene Wohnung und ein Yogastudio und hat sich mit ihrer Krankheit arrangiert. Eine enge Bindung hat sie nur zu wenigen Personen, nämlich ihrer Mutter, Oma und ihrer Freundin Lilly. Im Laufe ihres Lebens hat sich Sara einen Panzer zugelegt um sich vor Verletzungen zu schützen. In dem sie so tut als sei sie eine starke Frau, der nichts und niemand etwas anhaben kann, merkt sie nicht, wie sie anderen mit ihrem Verhalten vor den Kopf stößt.
Genau diese Sara war während des Lesens lange ein großes Problem für mich. Sie wirkte wie ein verwöhntes kleines Kind, das immer bekommt was es will und es wegwirft wenn sie dessen überdrüssig ist – oder in ihrem Fall: wenn die Gefahr besteht, dass ihr Schutzpanzer durchbrochen wird. Rücksichtslos und egoistisch hat sie die Männer ohne Erklärung und die meisten von ihnen auch ohne Abschied verlassen und ist dann auch noch so frech, diese nach Jahren wieder zu kontaktieren ohne einen Moment darüber nachzudenken, was sie unter Umständen damit anrichtet. Diese Art und Weise war mir einfach zuwider und lässt sich meiner Meinung nach nicht ausschließlich nur durch ihr Leben mit der Krankheit und die damit verbundenen Erfahrungen erklären oder gar entschuldigen lässt. Sara war mir so unsympathisch, dass ich das Buch manchmal am liebsten abgebrochen hätte. Etwa in der Mitte des Buches begann Sara, ihr eigenes Verhalten kritisch zu hinterfragen. Von da an hatte ich Spaß an der Geschichte, denn nun konnte ich merken, wie Sara sich veränderte.
Bezüglich ihrer Ex-Freunde fand ich Dave und Nicolaus von der Darstellung her eher etwas flach, weshalb diese Abschnitte für mich etwas langweilig waren, auch wenn ich gut nachvollziehen konnte, wieso Sara sich in diese Männer verliebt hatte. Ryan, Colin und Eric waren für mich dann etwas greifbarer und Saras Zeit mit ihnen kam mir wesentlich lebendiger vor – hier begann ja auch Saras Wandlung.

Die Erzählweise der Autorin ist sehr detailliert und man merkt beim Lesen wieviel Arbeit sie in die Recherche steckt. Ich konnte mir die jeweilige Umgebung, in der Sara sich gerade befindet, sehr gut vorstellen und hatte beinahe selbst das Gefühl, in Kanada auf einem Baum zu sitzen und Bären zu beobachten oder auf St. Barth mit den Füßen durch den Sandstrand zu spazieren. Auch über Saras Krankheit Mukoviszidose habe ich viel erfahren, ohne dass die Krankheit dabei zu sehr in den Vordergrund gerückt wurde.

Das Ende (welches ich hier natürlich nicht verraten werde) war einerseits überraschend, andererseits aber auch mehr als stimmig für die Geschichte und hat mich deshalb auch überzeugt.

Fazit:

Ehrlich gesagt bin ich etwas zwiegespalten, was dieses Buch betrifft. Auf der einen Seite hat es für meinen Geschmack einfach viel zu lange gedauert bis ich wirklich in die Geschichte eintauchen konnte weil ich mich innerlich ständig über Saras Verhalten aufgeregt habe, andererseits gibt es so viele positive Aspekte (Erzählweise, Entwicklung der Protagonistin, einfühlsamer Umgang mit der Krankheit – keine Mitleidhascherei, stimmiges Ende) die mich begeistert haben.
Insgesamt hat mich dieses Buch nicht so sehr überzeugt wie der erste Roman von Cornelia Pichler, ich kann es jedoch mit gutem Gewissen weiterempfehlen.