Genre: Roman
veröffentlicht von der Autorin als Self-publisher
Seiten: 324
Erscheinungsdatum: 08. Dezember 2014
ISBN: 9783737522250
Preis: 9,99
Über die Autorin:
Victoria Hohmann wurde in den 80ern geboren und lebt in Berlin. Sie ist Autorin, bildende Künstlerin und Kunsthistorikerin.
Inhalt:
Darum beginnt Mag eine Beziehung mit Paul, dem besten Freund ihrer großen Liebe Niko, anstatt Niko tatsächlich eine Chance zu geben. Darum wählt sie einen Beruf, der ihr nichts bedeutet, anstatt sich mit ihrer Berufung zu beschäftigen. Darum sieht sie handlungsunfähig zu, als sich ihre beste Freundin Bianca vergeblich bis über beide Ohren in ihren Freund Paul verliebt. Und sieht weg, als ihre große Liebe Niko eine Beziehung mit Biancas jüngerer Schwester Lilly eingeht. Darum presst sie sich in eine gesellschaftliche Norm, bis sie sich selbst nicht wiedererkennt. Verbaut sich das Leben, das sie leben könnte. Bis es kein Zurück mehr gibt und das Leben sie an ihrem einunddreißigsten Geburtstag zwingt, hinzusehen.
Meine Meinung:
Es ist eine dieser Nächte in denen man
erst aus unerfindlichen Gründen aufwacht und dann nicht wieder
einschlafen kann, weil der Partner mal wieder den Urwald absägt. Und
weil man davon so genervt ist, fängt man an nachzudenken.
Will ich wirklich so leben?
Was ist aus meinen Träumen geworden?
Das ist „Überschallflieger“, wobei
ich mich mit dem Titel nicht so recht anfreunden kann weil mir der
Bezug zur Geschichte fehlt.
Ansonsten konnte ich mich als Leser in
der Geschichte wiederfinden. Wer kennt das nicht, dass man so eine
Phase hat in der man alles ätzend findet und dann versucht
herauszufinden, wie man in diese Lage gekommen ist.
Allerdings drängt sich mir nun,
nachdem ich es beendet habe die Frage auf: Was will mir dieses Buch
eigentlich sagen? Es muss doch wenigstens eine Botschaft enthalten
nachdem ich mir über 300 Seiten lang die Geschichte einer
Kompromissbeziehung durchlesen musste, die – so scheint es –
größtenteils dazu dient, der Protagonistin zu helfen einen anderen
– der rein zufällig der beste Freund ihres Partners ist – zu
vergessen. Was logischerweise nicht so recht gelingen will.
Die Geschichte führt uns vor Augen wie
bescheuert wir uns manchmal benehmen wenn aus einer Liebesgeschichte
nichts wird aber die Gefühle nicht verschwinden wollen. Erst lenken
wir uns ab, dann binden wir uns an den nächsten halbwegs passablen
Typen, der zwar keine Schmetterlinge im Bauch verursacht aber dafür
zu uns selbst sagen lässt „siehst du, ich bin doch nicht
beziehungsunfähig“.
Wir bekommen auf flapsige Art den
Spiegel vorgehalten in dem wir sehen, dass unsere ganze Mühe
vergeblich ist und jedes Zusammentreffen mit dem Verflossenen uns
Kraft und Selbstbeherrschung kostet damit die aufgebaute Fassade
nicht bröckelt. Wir sehen, dass wir zweifelnd und unglücklich an
dieser Beziehung festhalten weil wir Angst haben, am Ende allein
dazustehen und wirken dabei nach außen zufrieden. Wir schlucken
gehässige Bemerkungen gegenüber der Neuen vom Ex herunter obwohl
wir ihr am liebsten an die Gurgel gehen würden.
Und am Ende?
Am Ende sind wir genauso schlau wie am
Anfang, denn wir erfahren nicht, wie sich die Protagonistin aus
diesem Dilemma befreit. Ob sie die Konsequenzen zieht und ihren
Freund verlässt ohne zu wissen was dann kommt oder ob ein Halleluja
vom Himmel fällt und sie ab sofort mit ihrer Situation glücklich
wird. Das Ende bleibt offen. Vermutlich weil sich gar nichts ändert.
Und wenn das der Schluss ist, denn ich aus einer Geschichte ziehe,
finde ich das ziemlich deprimierend.
Der Schreibstil der Autorin hat mir gut
gefallen. Tempo und Erzählweise machen die Protagonistin lebendig
und zeigen viel von ihrer Persönlichkeit.
Huhu!
AntwortenLöschenIrgendwie hat mich schon die Inhaltsangabe ein wenig stutzig gemacht, geb ich zu. Der nächste Gedanke war, ob wir eigentlich wirklich lesen wollen, dass jemand die Mittelmäßigkeit dem Risiko auf Glück und Erfolg vorzieht. Nachdem wir die Mittelmäßigkeit alle irgendwo in unserem Leben haben (zumindest teilweise), wollen wir doch lieber die Erfolgsgeschichte lesen, glaube ich ... Ein bisschen träumen eben :D.
Im ersten Moment dachte ich ja noch, dass das ein Buch sein könnte, dass ich neben meinem Finanzlehrgang im Herbst lesen könnte, aber nach deiner eher durchschnittlichen Bewertung werde ich mir wohl lieber etwas anderes suchen, denke ich.
Liebe Grüße
Maria