Dienstag, 11. Oktober 2016

Rezension: Anders Johansen - Das schwarze Loch in mir

https://www.beltz.de/kinder_jugendbuch/produkte/produkt_produktdetails/32137-das_schwarze_loch_in_mir.html


Genre: Jugendbuch
Originaltitel: Hullet

Verlag: Beltz & Gelberg
Erscheinungsdatum: 11. Juli 2016
Seiten: 295
ISBN: 978-3-407-82172-0
Preis: 14,95 €
Altersempfehlung: ab 12 Jahre








Klappentext:

"Er hatte gesagt, es sei unmöglich. Jetzt war es passiert, und dich dachte, dann könnte alles passieren."

Plötzlich klafft in der Felswand des Storfjeld ein Loch. Bald wird ein Tunnel das völlig abgeschiedene Dorf mit dem Rest der Färöer-Inseln verbinden. Die geschützte Welt des autistischen David beginnt zu bröckeln. Sein Vater stürzt sich in einen sinnlosen Kampfe gegen die Neuerungen, im Dorf entstehen Rivalitäten. Zum Glück hat David seinen großen Bruder Peter, der ihm hilft und ihn schützt. Als David ungewollt einen tragischen Unfall verursacht, verändert sich das Leben der Familie völlig.


Meine Meinung:
(Achtung Spoiler)

Davids Heimatort ist so abgeschieden, dass es in der Entwicklung noch weit zurück liegt. Nun aber soll ein Tunnel gebaut und das Dorf der "Zivilisation" angeschlossen werden.
Aus der Sicht des autistischen David wird erzählt, wie das Leben vor dem Tunnel war und wie es sich verändert nachdem er eröffnet wurde. Das Besondere ist die subjektive und gleichzeitig wertungsfreie Erzählweise, die zwar ungewohnt ist, dem Leser jedoch dabei hilft, ein Verständnis von Davids Wahrnehmung zu entwickeln. Er kann zwar nicht sagen wie er sich fühlt, man merkt jedoch, wenn ihn etwas überfordert, denn dann beginnt er, Fakten  zu einem bestimmten Thema aufzusagen oder eine Wortkette aus interessanten Wörtern zu bilden.

Ich fand es erschreckend zu lesen wie das Dorf, in dem es bislang friedlich zu ging und alle füreinander da waren, immer mehr auseinanderfällt. Natürlich hatte es auch früher schon Reibereien gegeben, die waren jedoch harmlos im Vergleich zu den zum Teil gewalttätigen Auseinandersetzungen, die der Fortschritt mit sich brachte.

Das Buch hat mir gut gefallen, jedoch fühlte ich mich durch den Klappentext ein wenig in die Irre geführt. Ich war gespannt darauf, was für ein Unfall passiert, wie David damit umgeht und welche Veränderungen das nach sich zieht. Jedoch ist nicht der Unfall der Wendepunkt, sondern die Eröffnung des Tunnels. Deshalb gibt es Punktabzug - es macht keinen Spaß in die Irre geführt zu werden.

        





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