Dienstag, 5. April 2016

(Rezension) Scott Westerfeld - Ugly - Pretty - Special

https://www.carlsen.de/serie/ugly-pretty-special/18669
Genre: Jugendbuch - Dystopie
Verlag: Carlsen
Erscheinungsdatum:
01. April 2007 (Bd.1)
Februar 2011 (Bd.2 und 3)
Seiten: 432 - 400 - 384
ISBN:
978-3-551-31006-4 (Bd.1)
978-3-551-31007-1 (Bd.2)
978-3-551-31008-8
Preis: je 8,99 €
Altersempfehlung: ab 12 Jahre

 über den Autor:
Scott Westerfeld studierte Japanisch, Spanisch und Latein und arbeitete unter anderem als Lehrer und Software-Designer. Er lebt abwechselnd in Sydney und New York City.


Inhalt:

Ugly - Verlier nicht dein Gesicht
Tally kann ihren 16. Geburtstag kaum erwarten, denn dann steht die für alle vorgesehene Schönheitsoperation an. Sie wird von einer Ugly zur Pretty werden, in New Pretty Town leben und keine Sorgen mehr haben. Tallys Freundin Shay dagegen sträubt sich gegen die Operation. Sie will nicht, dass andere über sie bestimmen. Als Shay flüchtet, lernt auch Tally die hässliche Seite der Pretty-Welt kennen. Denn die Behörden stellen sie vor eine furchtbare Wahl ...

Pretty - Erkenne dein Gesicht
Tally ist von einer Ugly zur Pretty geworden. Sie sieht umwerfend aus, hat einen tollen Freund und ist wahnsinnig beliebt. Aber bei allem Spaß, den Partys, dem Luxus, spürt Tally, dass irgendetwas nicht stimmt. Dann erhält sie eine Botschaft aus ihrer Vergangenheit - und plötzlich wird ihr klar, was in der Pretty-Welt fehlt. Tally beginnt, umzudenken und begibt sich damit in tödliche Gefahr. Denn wer zu viel weiß, gerät schnell ins Visier der Behörden

Special - Zeig dein wahres Gesicht 
Eine neue Operation hat Tally endgültig zu etwas Besonderem gemacht. Jetzt ist sie beängstigend schön, gefährlich stark, pfeilschnell - eine Special, geschaffen, um die Uglies und Pretties unter Kontrolle zu halten. Als Rebellen aus Smoke in der Stadt auftauchen, soll Tally ihre Loyalität beweisen und den Unterschlupf der Smokies aufspüren. Doch der Weg dorthin steckt voller Überraschungen und Erinnerungen. Denn einst war Tally selbst eine Smokey ...

Meine Meinung

Ugly - Verlier nicht dein Gesicht
Schon nach wenigen Seiten weiß man, worum es in dieser Geschichte geht. Um perfekte Menschen in einer perfekten, konfliktfreien Welt in der alle schön und unbekümmert sind. Dieses Wissen könnte den Leser dazu verleiten das Buch zur Seite zu legen weil er denkt, die Geschichte zu kennen.
Könnte.
Aber das Buch ist so fesselnd geschrieben und die Vorahnung was das "große Ganze" betrifft macht die Entwicklungsschritte der Protagonistin Tally nicht weniger spannend. Ich konnte mich sehr gut in sie hineinversetzen. Wie jeder Teenager wünscht sie sich nichts weiter als dazuzugehören und obwohl sie weiß, dass sie nur noch ein paar Wochen warten muss bis es so weit ist, empfindet sie das nicht als tröstlich, schließlich ist ihr bester Freund schon ein "Pretty" und sie vermisst ihn mehr als alles andere. Als sie Shay kennenlernt ist sie froh darüber jemanden gefunden  zu haben mit dem sie reden kann und die ihr die Wartezeit nicht so langweilig werden lässt. Shay ist anders als sie, was Tally dazu bringt, das Leben, das sie führt und das sie führen wird zu hinterfragen bis sie irgendwann begreift, dass sie diejenige sein sollte, die über ihr Leben entscheidet.
Von der ersten bis zur letzten Seite ein fesselndes Buch, das nicht nur unterhält sondern auch nachdenklich macht.

        

Pretty - Erkenne dein Gesicht
Tally ist eine Pretty geworden und fühlt sich wohl in ihrem neuen Leben. Sie ist froh, Shay an ihrer Seite zu haben und trotzdem hat sie tief drinnen das Gefühl, dass irgendetwas nicht stimmt. Als sie und Shay in dieselbe Clique aufgenommen werden, ist Shay hin und weg - auch von dem Anführer der Clique, der sich jedoch vor allem für Tally interessiert.
Prettytown ist ein Ort der unterdrückten Gefühle. In "unserer" Welt wäre Shay eifersüchtig auf Tally, doch Pretties können negative Gefühle nicht definieren  und setzen sich deshalb nicht mit ihnen auseinander. Damit es keine Komplikationen gibt, werden die Bewohner von Prettytown überwacht, was die meisten jedoch für ein Gerücht halten, da niemand von ihnen die "Specials" je zu Gesicht bekommen hat. Die Menschen die hier leben sind mehr oder weniger nichts als manipulierte Existenzen die alleine nicht lebensfähig werden, sie sind sich dessen jedoch nicht bewusst. Es scheint, als wäre es ihnen ganz recht und das ist zu einem gewissen Grad verständlich - wer wünscht sich nicht hin und wieder ein Leben ohne Probleme zu führen und ohne Anstrengung versorgt zu sein? Aber man sieht in dieser Geschichte auch, dass nicht alle Menschen sich so problemlos manipulieren lassen.
Etwas irritiert war ich darüber, dass Tallys bester Freund aus Ugly-Zeiten hier nur ganz am Rand vorkommt und dann plötzlich wieder eine wichtige Rolle spielt.
Nicht so spannend wie der erste Band, aber trotzdem sehr lesenswert - man will als Leser immer noch unbedingt wissen, wie es weiter geht.
      

Special - Zeig dein wahres Gesicht
Tally ist nun eine Special und erfüllt nun mit Shay ihre Aufgaben für die "Besonderen Umstände". Manchmal hat sie den Eindruck, dass etwas nicht so ist wie es sein sollte, doch ihr Wille, darüber mehr nachzudenken ist nicht so stark wie im 2.  Band.
Specials haben besondere Fähigkeiten, nur Gefühle haben sie nicht. Das macht zwar für die Grundidee zu diesem Buch durchaus Sinn, nur muss ich leider sagen, dass mich dieser  Teil der Geschichte der schwächste ist. Es gibt einfach zu viele Dinge, die für mich beim Lesen keinen Sinn ergaben weil ich die Handlungen bzw. Entscheidungen mancher Charaktere nicht nachvollziehen konnte. Auch die Abfolge der  Handlung war für mich nicht so ganz stimmig - stellenweise erschien es mir, als wolle der Autor das Buch einfach nur so schnell wie möglich beenden.
Tally nimmt nicht die Entwicklung, die ich auf Grund der zwei vorherigen Bücher erwartet hätte wohingegen Shay am Ende eine unerwartete (und wenig nachvollziehbare weil für mich nicht ausreichend erklärte) Wandlung durchmacht.
Insgesamt ein schwaches Finale mit unbefriedigendem Ende.

  

Anmerkung:
Es gibt noch einen 4. Band, wo es um andere Charaktere geht deren Stand in der "neuen" Gesellschaft sich von einem Beliebtheitsranking ableitet.
Ich werde dieses Buch jedoch in absehbarer Zeit nicht lesen.

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