Dienstag, 29. Dezember 2015

(Rezension) Rachel McIntyre - Sternschnuppenstunden

http://www.magellanverlag.de/feine-b%C3%BCcher/jugendbuch/

Genre: Jugendbuch
Verlag: MagellanVerlag
Seiten: 304
Erscheinungsdatum: 20. Februar 2015
ISBN: 978-3-7348-5007-3
Preis: 16,95 €
Altersempfehlung: ab 14 Jahre

Über die Autorin:

Rachel McIntyre ist in einem Haus voller Bücher aufgewachsen und versucht nun als Lehrerin, ihre Leidenschaft für Sprache weiterzugeben. Sie lebt in Nordengland. "Sternschnuppenstunden" ist ihr erster Roman.



Inhalt:

Wie wehrt man sich gegen fiese Sprüche und gemeine Angriffe? Aus bitterer Erfahrung weiß Lara: gar nicht. Denn alles, was sie versucht hat, hat ihre Lage nur noch schlimmer gemacht. Deswegen hält sie still, zieht den Kopf ein und fragt sich, ob sie nicht doch schuld ist an der ganzen Misere.

Das ändert sich, als sie Ben trifft. Die Stunden mit ihm sind bald die einzigen Lichtblicke in Laras Leben. Durch seine Augen sieht sie sich in einem neuen Licht: Sie ist klug, witzig und hübsch, und was ihr passiert, ist Mobbing der übelsten Sorte. Gemeinsam suchen sie einen Ausweg aus Laras Situation. Und es könnte ihnen gelingen, wäre da nicht ein Problem: Ben ist Laras Lehrer. 

Meine Meinung:

Als ich durch den Buchladen bummelte, entdeckte ich auf einem der Tische, dieses Buch und dachte "das sieht ja ganz schön abgegriffen aus". Deshalb nahm ich es in die Hand. Das Cover wirkt wie eine schon ältere, gebrauchte Kladde und der Titel ist auf ein Etikett gedruckt, das vorne draufklebt. Da das Buch als Tagebuch aus Laras Sicht geschrieben ist, passt das Cover sehr gut zum Aufbau des Buches.

Laras Tagebucheinträge ähneln sich, wie bei jedem normalen Teenager. Nur dass sie kein "normaler" Teenager ist. Nach der Pleite ihres Vaters hält ihre Mutter die Familie mit Putzjobs über Wasser, das Geld fehlt an allen Ecken und die Stimmung zu Hause ist miserabel. Dazu kommt, dass Lara von ihren Mitschülern und anderen gemobbt wird. Ihr Leben ist schlicht und ergreifend furchtbar und das spürt man auch als Leser ganz deutlich. Ich schwankte beim Lesen zwischen Wut, Mitleid und Traurigkeit und habe auch ein paar Tränchen verdrückt. Die Geschichte wirkt sehr lebensnah und authentisch.

In Lara konnte ich mich sehr gut hineinversetzen und auch die Situation ihres Lehrers Ben konnte ich gut nachvollziehen, obwohl man ja nur erfährt, was Lara erlebt oder gehört hat und so der Blick des Lesers eingeschränkt wird. Mir scheint jedoch, dass er sich zu sehr an der Tatsache, dass er ihr Lehrer ist, aufhängt anstatt darüber nachzudenken, ob es nicht eine Lösung für ihr Problem gibt. 

Mit dem Ende des Buches bin ich nicht so 100%ig glücklich. Ich fand es etwas unrealistisch, dass man dem, was Lara zu allem was passiert war gesagt hat, offenbar keinen Glauben geschenkt hat. Sicher liegt die Vermutung Nahe, dass der Lehrer der Haupverantwortliche ist, allerdings ist Lara 16 und recht erwachsen, da hätte ich mir einen anderen Umgang gewüscht. Für mich fühlte sich das wie eine Art weiteres Mobbing an.

Alles in allem ein sehr schönes Buch, in dem die ernsten Themen Mobbing und Lehrer-Schülerin-Beziehung authentisch behandelt werden und es am Ende zu beiden Themen einen Abschluss gibt, so dass beim Leser keine weiteren Fragen offen bleiben.

            

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